Spätdiagnostiziert - kompliziert?
- Annina
- vor 2 Tagen
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Die Diagnostik bezüglich AD(H)S und Autismus ist im Erwachsenenalter gut möglich. Trifft eine der Diagnosen zu, berichten viele Erwachsene gleichzeitig "irgendwie erleichtert" zu sein, da sich nun Vieles erklären und einordnen lässt, "aber auch irgendwie traurig". Warum? Manche Menschen berichten von verpassten Chancen in Beziehungen, Schule oder Beruf, von Selbstzweifeln oder einer beträchtlichen Menge Kritik, die sie erfahren haben. "Hätte ich das früher gewusst, hätte ich mir und anderen einiges erklären können", "ich wäre mehr für meine Bedürfnisse eingestanden", "ich denke es wäre weniger kaputt gegangen.", erzählen Leute immer wieder.
Eine späte Diagnose kann entlastende Biografiearbeit ermöglichen. Es gibt aber auch Menschen, die "nichts anders gelebt" haben möchten.
Eine solche Diagnose erfordert nicht immer eine Behandlung. Viele Menschen nehmen sich erstmal Zeit, abzugleichen, was sie aus den Konzepten bei sich als zutreffend erachten. Ob darüberhinaus Anpassungen im Leben, eine Behandlung in einer Praxis, Medikamente hilfreich sein können, können die meisten in Ruhe evaluieren.